Gesundheitstrend „Terrapy“

Klimafreundlich und gesund essen

Bisher war gesundes Essen vor allem das, was gut für unseren Körper ist. Zukünftig wird es jedoch ebenso wichtig sein, dass unsere Ernährung unserem Planeten nicht schadet. Denn für das, was wir essen, werden Wälder gerodet, Meere überfischt, wertvolle Lebensräume zerstört, Arten sterben aus – weil immer mehr Fläche für die Lebensmittelproduktion und Massentierhaltung benötigt wird. Das hat massive Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Gleichzeitig macht sich der Klimawandel durch mehr Hitzeperioden oder Starkregen bemerkbar, die die Lebensmittelproduktion erschweren. Daher ruft der Gesundheitsreport 2024 den neuen „Terrapy“-Trend aus: Das Bewusstsein, dass wir reine Luft, sauberes Trinkwasser und wertvolle Lebensmittel auf unseren Tellern brauchen – und das nur bekommen, wenn unser Planet gesund ist und bleibt.

Und damit können wir direkt anfangen: bei unserer nächsten Mahlzeit. Denn unsere Ernährung ist für etwa 30 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das, was wir essen, hat also direkten Einfluss auf das Klima. Das bedeutet aber auch: Wir können durch unsere Art zu essen etwas verändern. Wenn jede und jeder mehr darauf achtet, wo und wie Nahrungsmittel angebaut werden, wie weit sie transportiert werden müssen und wie sie verpackt sind.

Ganz schön viel verlangt in einem vollgepackten Berufsalltag? Ein wenig Umdenken erfordert es natürlich, aber mit den folgenden Tipps wird unsere Ernährung klimafreundlicher:

Essen planen

Etwa 78 Kilo Lebensmittel wirft jede/jeder Deutsche jährlich weg. Das ist weder gut für den Geldbeutel noch fürs Klima. In einer vollen Berufswoche ist Planung alles, um keine Lebensmittel zu verschwenden: Erstellen Sie einen Essensplan, kaufen Sie gezielt nur das ein, was Sie verbrauchen. Übrigens sind viele Lebensmittel lange über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Riechen Sie daran und probieren Sie das Produkt, bevor Sie etwas wegwerfen.

Einkaufen gehen

Gehen Sie, wenn möglich, zu Fuß oder mit dem Rad einkaufen. Wer das Auto nehmen muss: Einkaufsfahrten mit anderen notwendigen Fahrten kombinieren, etwa dem Weg zur Arbeit. So sparen Sie Extrafahrten.

Essen mitnehmen

Mittags schnell was zum Essen holen? Nicht immer wissen Sie, woher die Lebensmittel stammen. Wer die Mahlzeiten zu Hause selbst zubereitet und zur Arbeit mitnimmt, weiß genau, was sie/er isst. Umweltbewusst transportiert man Essen am besten in einer wiederverwendbaren Lunchbox, etwa aus Edelstahl.

Weniger Fleisch

Viele wollen nicht auf Fleisch und Wurst verzichten. Etwa ein Kilo verzehrt jede/jeder Deutsche pro Woche. Die Produktion tierischer Produkte belastet jedoch das Klima; zudem empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung maximal 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche. Es hilft also unserer Gesundheit und unserem Planeten, wenn wir unseren Fleischkonsum reduzieren.

Kuhmilch und pflanzliche Alternativen

Die Produktion von einem Liter Kuhmilch hat eine ähnliche Klimawirkung wie das Verbrennen von einem Liter Benzin. Das Angebot an pflanzlichen Alternativen wächst daher. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Soja, Mandeln oder Hafer möglichst aus Europa stammen, das mindert Transportwege und es wird kein Regenwald dafür abgeholzt.

Mehr bio

Greifen Sie vorzugsweise zu Bioprodukten. Sie erfüllen strengere Auflagen hinsichtlich Anbau und Produktion: Es werden beispielsweise keine chemisch-synthetischen Dünger und Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Das schützt die Böden und die Artenvielfalt.

Regionale Produkte

Gurken aus Spanien, Äpfel aus Südamerika? Muss nicht sein. Je länger und weiter Nahrungsmittel transportiert werden müssen, umso größer ihr ökologischer Fußabdruck. Greifen Sie daher zu frischen heimischen Sorten und Produkten, die in Ihrer Nähe angebaut oder hergestellt werden.

Saisonale Lebensmittel

Himbeeren an Weihnachten und Orangen im Sommer? Jenseits der Saison bekommen Sie zwar alles, aber Verbraucher/-innen und Umwelt zahlen meist einen hohen Preis dafür. Besser: saisonale Lebensmittel wählen. Wer unsicher ist: Der kostenlose BARMER Saisonkalender zeigt auf einen Blick, welches Obst und Gemüse gerade reif ist.

Verpackung vermeiden

Hoher Ressourcenverbrauch und Müllberge: Statt Plastikverpackungen lieber Produkte in Pappverpackungen oder Glasbehältern wählen. Nutzen Sie wiederverwendbare Einkaufstaschen aus Stoff und Mehrwegnetze für loses Obst und Gemüse.

Mit dem Saisonkalender der BARMER frische und klimafreundliche Lebensmittel einkaufen

Was regional und saisonal angeboten wird, hat mehr Vitamine und verursacht weniger CO2. Mit dem BARMER Saisonkalender für regionales Gemüse und Obst behalten Sie jederzeit den Überblick.

Autor: Miriam Ohrem

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